Die Ortschaft Palena und ihre Umgebung erzählen eine Geschichte einer längst vergangenen Zeit, die von unserem menschlichen Geist kaum zu erfassen ist: Vor sieben Millionen Jahren war dieses Gebiet von einem riesigen Meer bedeckt. Offenkundige Spuren dafür sind die Gesteinsschichten, die Fossilien, die paläobotanischen Artefakte, die am geologischen Standort Capo di Fiume gefunden wurden. Wir kennen Palenas Geschichte, die noch vor dem Auftauchen des Menschen auf diesem Gebiet, beginnt; Funde aus der Epoche des Paläolitikums dokumentieren die ersten menschlichen Spuren. Bis zum ersten Jahrhundert v. Chr. gibt es keine schriftlichen Zeugnisse dieser Ortschaft. In seiner Bibliotheca historica nennt der Geograph Diodoro Siculo erstmals Palena und dessen Bevölkerung, wie es bereits Livius tat, Peligni.
Es scheint daher als wäre das palenesische Gebiet von einer italischen Bevölkerung namens Peligni, dessen Begriff vom Ortsnamen Palena abgeleitet ist, besiedelt gewesen. Dieser Begriff könnte seinerseits wiederum von der antiken Bezeichnung Monte Porrara stammen, der in den geografischen Karten als Mons Pallenum angegeben wird.
In schriftlichen Zeugnissen aus dem Mittelalter findet man häufiger und detailliertere Informationen: Zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert konkretisiert sich der Einfluss des Benediktinerordens in Palena, dessen Sitz sich in San Vincenzo al Volturno befand, mit der Gründung einiger Kirchen. Diese und andere Gotteshäuser wie etwa das der Hl. Maria in Domo, des Hl. Antoninus Abate und das kleine Kloster des Hl. Nicola di Coccia wurden im Nachhinein entweiht. Genau in diesen komplexen, historischen, zeitlichen Rahmen des 10. Jahrhunderts ist die Geschichte des heiligen Eremiten Falco, der aus Kalabrien nach Palena kam und wegen seiner vollbrachten Wunder zum Schutzpatron des Dorfes ernannt wurde, einzubetten.
Im Laufe des 11. Jahrhunderts gehörte der Borgo und das umgebende Territorium zum Herrschaftsgebiet von Matteo di Letto. Die nachfolgenden Ereignisse in Palena, das unter der Kontrolle verschiedener Familien stand, die an dieser Siedlung als Brückenkopf in Richtung Westseite der Halbinsel und in Richtung der südlicheren Regionen interessiert waren, sind sehr zahlreich und besonders komplex gewesen.
Das 13. und 14. Jahrhundert bilden nicht nur in politischer Hinsicht eine besonders interessante geschichtliche Phase, sondern auch aus religiösen Gründen: Im Jahr 1216 wird der Heilige Franziskus, der als Patron der Armen gilt, in Palena beherbergt und gab den Anstoß für die Gründung des gleichnamigen Klosters. Im Jahre 1235 ließ sich Pietro Angelerio in der Ortschaft Taverna nieder und verbrachte dort in einer Grotte drei intensive Gebets- und Meditationsjahre: Sein Aufenthalt ist von mystischen Visionen begleitet. Ähnlich wie ein kleines Jerusalem weist Palena die höchsten Ausdruckformen des Mystizismus und der mittelalterlichen Religiosität auf.
Der Borgo Palena gehört ab 1454 nach einem kurzfristigen Freiheitsstreben und der Gewährung des Status als königliche Domäne durch Matteo di Capua zu den Besitztümern der Familie d’Aquino, die bis zur Abschaffung des Feudalismus im 19. Jahrhundert entschlossen am Herrschaftsgebiet festhält.
Palenas moderne Geschichte stimmt mit der eines kleinen protoindustriellen Unternehmens überein, in dem das Bürgertum durch unternehmerische Initiativen in der Branche der Herstellung und Weiterverarbeitung von Schafswolle in Tüchern (den sogenannten Wolltüchern) reich geworden ist. Und aus dieser Bourgeoisie mit Unternehmergeist sind herausragende Persönlichkeiten wie der Maler Oreste Recchione (1841-1904) und der Drehbuchautor Ettore Maria Margadonna (1893-1975) hervorgegangen.
Im 19. Jahrhundert wird Palena zu einem der wichtigsten Zentren der Keramikproduktion, insbesondere für die Herstellung von Haushaltsgeschirr. Die moderne Geschichte dieses Bergdorfs ist auch die Geschichte eines Dorfes, das aus seinen Ruinen aufgebaut werden musste. Das Erdbeben von 1706 veränderte auf dramatische Weise das Aussehen des Dorfes, aber auch der Zweite Weltkrieg verwüstete zwei Jahrhunderte später erneut das gesamte Dorf: Palena wird von den deutschen Minen und durch die angloamerikanischen Bombenangriffe komplett zerstört. Die Bevölkerung, die ihre Häuser verlassen hatte, kehrte in ein Dorf zurück, das in ihrer Erinnerung weiterlebte, wiederaufgebaut und erneut zum Leben erweckt werden musste; den Einwohnern Palenas fehlte es allerdings weder an Engagement und noch an Ausdauer.
Palena wurde entsprechend der lokalen Architektur wiederaufgebaut und bietet dem Besucher heute eine authentische Altstadt, in der sich Geschichte und Kultur schichtweise überlagert haben und in der den Interessierten die Möglichkeit einer ungewöhnlichen und einzigartigen Reise durch Raum und Zeit geboten wird.
Die Ortschaft Palena und ihre Umgebung erzählen eine Geschichte einer längst vergangenen Zeit, die von unserem menschlichen Geist kaum zu erfassen ist: Vor sieben Millionen Jahren war dieses Gebiet von einem riesigen Meer bedeckt. Offenkundige Spuren dafür sind die Gesteinsschichten, die Fossilien, die paläobotanischen Artefakte, die am geologischen Standort Capo di Fiume gefunden wurden. Wir kennen Palenas Geschichte, die noch vor dem Auftauchen des Menschen auf diesem Gebiet, beginnt; Funde aus der Epoche des Paläolitikums dokumentieren die ersten menschlichen Spuren. Bis zum ersten Jahrhundert v. Chr. gibt es keine schriftlichen Zeugnisse dieser Ortschaft. In seiner Bibliotheca historica nennt der Geograph Diodoro Siculo erstmals Palena und dessen Bevölkerung, wie es bereits Livius tat, Peligni.
Es scheint daher als wäre das palenesische Gebiet von einer italischen Bevölkerung namens Peligni, dessen Begriff vom Ortsnamen Palena abgeleitet ist, besiedelt gewesen. Dieser Begriff könnte seinerseits wiederum von der antiken Bezeichnung Monte Porrara stammen, der in den geografischen Karten als Mons Pallenum angegeben wird.
In schriftlichen Zeugnissen aus dem Mittelalter findet man häufiger und detailliertere Informationen: Zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert konkretisiert sich der Einfluss des Benediktinerordens in Palena, dessen Sitz sich in San Vincenzo al Volturno befand, mit der Gründung einiger Kirchen. Diese und andere Gotteshäuser wie etwa das der Hl. Maria in Domo, des Hl. Antoninus Abate und das kleine Kloster des Hl. Nicola di Coccia wurden im Nachhinein entweiht. Genau in diesen komplexen, historischen, zeitlichen Rahmen des 10. Jahrhunderts ist die Geschichte des heiligen Eremiten Falco, der aus Kalabrien nach Palena kam und wegen seiner vollbrachten Wunder zum Schutzpatron des Dorfes ernannt wurde, einzubetten.
Im Laufe des 11. Jahrhunderts gehörte der Borgo und das umgebende Territorium zum Herrschaftsgebiet von Matteo di Letto. Die nachfolgenden Ereignisse in Palena, das unter der Kontrolle verschiedener Familien stand, die an dieser Siedlung als Brückenkopf in Richtung Westseite der Halbinsel und in Richtung der südlicheren Regionen interessiert waren, sind sehr zahlreich und besonders komplex gewesen.
Das 13. und 14. Jahrhundert bilden nicht nur in politischer Hinsicht eine besonders interessante geschichtliche Phase, sondern auch aus religiösen Gründen: Im Jahr 1216 wird der Heilige Franziskus, der als Patron der Armen gilt, in Palena beherbergt und gab den Anstoß für die Gründung des gleichnamigen Klosters. Im Jahre 1235 ließ sich Pietro Angelerio in der Ortschaft Taverna nieder und verbrachte dort in einer Grotte drei intensive Gebets- und Meditationsjahre: Sein Aufenthalt ist von mystischen Visionen begleitet. Ähnlich wie ein kleines Jerusalem weist Palena die höchsten Ausdruckformen des Mystizismus und der mittelalterlichen Religiosität auf.
Der Borgo Palena gehört ab 1454 nach einem kurzfristigen Freiheitsstreben und der Gewährung des Status als königliche Domäne durch Matteo di Capua zu den Besitztümern der Familie d’Aquino, die bis zur Abschaffung des Feudalismus im 19. Jahrhundert entschlossen am Herrschaftsgebiet festhält.
Palenas moderne Geschichte stimmt mit der eines kleinen protoindustriellen Unternehmens überein, in dem das Bürgertum durch unternehmerische Initiativen in der Branche der Herstellung und Weiterverarbeitung von Schafswolle in Tüchern (den sogenannten Wolltüchern) reich geworden ist. Und aus dieser Bourgeoisie mit Unternehmergeist sind herausragende Persönlichkeiten wie der Maler Oreste Recchione (1841-1904) und der Drehbuchautor Ettore Maria Margadonna (1893-1975) hervorgegangen.
Im 19. Jahrhundert wird Palena zu einem der wichtigsten Zentren der Keramikproduktion, insbesondere für die Herstellung von Haushaltsgeschirr. Die moderne Geschichte dieses Bergdorfs ist auch die Geschichte eines Dorfes, das aus seinen Ruinen aufgebaut werden musste. Das Erdbeben von 1706 veränderte auf dramatische Weise das Aussehen des Dorfes, aber auch der Zweite Weltkrieg verwüstete zwei Jahrhunderte später erneut das gesamte Dorf: Palena wird von den deutschen Minen und durch die angloamerikanischen Bombenangriffe komplett zerstört. Die Bevölkerung, die ihre Häuser verlassen hatte, kehrte in ein Dorf zurück, das in ihrer Erinnerung weiterlebte, wiederaufgebaut und erneut zum Leben erweckt werden musste; den Einwohnern Palenas fehlte es allerdings weder an Engagement und noch an Ausdauer.
Palena wurde entsprechend der lokalen Architektur wiederaufgebaut und bietet dem Besucher heute eine authentische Altstadt, in der sich Geschichte und Kultur schichtweise überlagert haben und in der den Interessierten die Möglichkeit einer ungewöhnlichen und einzigartigen Reise durch Raum und Zeit geboten wird.