Ettore Margadonna, einer der wichtigsten Drehbuchautoren des italienischen Kinos der 50er Jahre, wurde am 30. November 1893 in Palena geboren.
Seine Ausbildung scheint nicht auf den Erfolg, den ihn erwartet, hinzuweisen. Tatsächlich studiert er Wirtschaftswissenschaften und ist für die Zeitschriften „La rivista della cooperazione“ und „Il Caffè“ tätig.
Schon bald entwickelt er ein Interesse für das Kino und die Zusammenarbeit mit „Comoedia“ und „L’Illustrazione italiana“ regt ihn zum Verfassen des Buches „Cinema ieri e oggi“ an. Es stellt eines der ersten Versuche dar, das komplexe Thema der italienischen Kinogeschichte bis zu jenem Zeitpunkt zu ordnen und zusammenzufassen. Erst der Kontakt mit dem kulturellen Gärungsprozess Berlins der 30er Jahre wies ihm allerdings den Weg, den er danach einschlagen würde. Er zieht nach Deutschland, ab 1932 pflegt er Kontakte mit dem kinematografischen Theater Berlins, eine Erfahrung, die ihn besonders bereichert.
Ab 1943 widmet sich Margadonna ausschließlich dem Schreiben von Kinodrehbüchern, er arbeitet eng mit den Regisseuren Corrado d’Errico und Gennaro Righelli zusammen, allerdings erlangt er erst mit Luigi Comencini und der Serie Pane, amore e fantasia den Erfolg. Darin werden die Erlebnisse aus der Jugendzeit im Borgo Palena erzählt. Das Erlebte wurde von den typisch „lokalen“ Elementen befreit, wobei eine unterhaltsame Erzählung entstand, mit denen sich die meisten Italiener identifizieren konnten, weil sie sich mit der gleichen existenziellen Dimension identifizierten. Dies geschah nicht unter der Perspektive aus einem sozial-dokumentarischen Blickwinkel, wonach der Neorealismus strebte, sondern auf eine unbeschwerte Art und Weise; Margadonna war entsprechend der Definition von Dino Risi ein Stellvertreter des „Rosa Neorealismus“. Die junge Gina Lollobrigida und der bereits berühmte Vittorio De Sica, trugen zum Erfolg eines Films bei, der zu einer Reihe von großen Erfolgen führte, die Margadonna gewissermaßen „in die Zange nahmen“, denn er hätte gern aus seiner Kurzgeschichtensammlung „Dio semina gli uomoni“ einen Film drehen wollen – jetzt war er allerdings dem unbeschwerterem Genre der Komödie verpflichtet.
In einer für Cinecittà schweren Zeit der Krise wurde er darum gebeten, seine Kompetenzen als Wirtschaftswissenschaftler einzusetzen und die italienische Kinostadt zu demontieren. Er übernahm den Auftrag und ging einen anderen Weg: Er traf mit Federico Fellini die Vereinbarung, den Film „La dolce vita“ kostenlos zu produzieren und Cinecittà die Filmrechte zu übertragen. Auf diese Weise wurden reichliche Gewinne eingefahren und die Kinostadt überlebte.
Keiner weiß, warum gerade Ettore Margadonna, der der italienischen Komödie – einem Genre, das heute noch sehr beliebt ist – Leben eingehaucht hatte, von der Bildfläche verschwand. Er war ein umfassender Intellektueller, Antifaschist, Sozialist, er kannte sich auf den Gebieten Recht, Latein, Mode, Musik aus und konnte mühelos von einem Thema zum nächsten übergehen. Er verließ die Kinowelt, ohne dass jemand jemals den Grund dafür erfuhr.
Wichtigste Bibliografie und Webgrafie
XVI Premio Flaiano, Omaggio a Ettore Margadonna, Pescara 1989.
Ettore Margadonna, einer der wichtigsten Drehbuchautoren des italienischen Kinos der 50er Jahre, wurde am 30. November 1893 in Palena geboren.
Seine Ausbildung scheint nicht auf den Erfolg, den ihn erwartet, hinzuweisen. Tatsächlich studiert er Wirtschaftswissenschaften und ist für die Zeitschriften „La rivista della cooperazione“ und „Il Caffè“ tätig.
Schon bald entwickelt er ein Interesse für das Kino und die Zusammenarbeit mit „Comoedia“ und „L’Illustrazione italiana“ regt ihn zum Verfassen des Buches „Cinema ieri e oggi“ an. Es stellt eines der ersten Versuche dar, das komplexe Thema der italienischen Kinogeschichte bis zu jenem Zeitpunkt zu ordnen und zusammenzufassen. Erst der Kontakt mit dem kulturellen Gärungsprozess Berlins der 30er Jahre wies ihm allerdings den Weg, den er danach einschlagen würde. Er zieht nach Deutschland, ab 1932 pflegt er Kontakte mit dem kinematografischen Theater Berlins, eine Erfahrung, die ihn besonders bereichert.
Ab 1943 widmet sich Margadonna ausschließlich dem Schreiben von Kinodrehbüchern, er arbeitet eng mit den Regisseuren Corrado d’Errico und Gennaro Righelli zusammen, allerdings erlangt er erst mit Luigi Comencini und der Serie Pane, amore e fantasia den Erfolg. Darin werden die Erlebnisse aus der Jugendzeit im Borgo Palena erzählt. Das Erlebte wurde von den typisch „lokalen“ Elementen befreit, wobei eine unterhaltsame Erzählung entstand, mit denen sich die meisten Italiener identifizieren konnten, weil sie sich mit der gleichen existenziellen Dimension identifizierten. Dies geschah nicht unter der Perspektive aus einem sozial-dokumentarischen Blickwinkel, wonach der Neorealismus strebte, sondern auf eine unbeschwerte Art und Weise; Margadonna war entsprechend der Definition von Dino Risi ein Stellvertreter des „Rosa Neorealismus“. Die junge Gina Lollobrigida und der bereits berühmte Vittorio De Sica, trugen zum Erfolg eines Films bei, der zu einer Reihe von großen Erfolgen führte, die Margadonna gewissermaßen „in die Zange nahmen“, denn er hätte gern aus seiner Kurzgeschichtensammlung „Dio semina gli uomoni“ einen Film drehen wollen – jetzt war er allerdings dem unbeschwerterem Genre der Komödie verpflichtet.
In einer für Cinecittà schweren Zeit der Krise wurde er darum gebeten, seine Kompetenzen als Wirtschaftswissenschaftler einzusetzen und die italienische Kinostadt zu demontieren. Er übernahm den Auftrag und ging einen anderen Weg: Er traf mit Federico Fellini die Vereinbarung, den Film „La dolce vita“ kostenlos zu produzieren und Cinecittà die Filmrechte zu übertragen. Auf diese Weise wurden reichliche Gewinne eingefahren und die Kinostadt überlebte.
Keiner weiß, warum gerade Ettore Margadonna, der der italienischen Komödie – einem Genre, das heute noch sehr beliebt ist – Leben eingehaucht hatte, von der Bildfläche verschwand. Er war ein umfassender Intellektueller, Antifaschist, Sozialist, er kannte sich auf den Gebieten Recht, Latein, Mode, Musik aus und konnte mühelos von einem Thema zum nächsten übergehen. Er verließ die Kinowelt, ohne dass jemand jemals den Grund dafür erfuhr.
Wichtigste Bibliografie und Webgrafie
XVI Premio Flaiano, Omaggio a Ettore Margadonna, Pescara 1989.